
Vergütung im öffentlichen Dienst
Wie funktioniert die Bezahlung im öffentlichen Dienst? Alles zu Eingruppierung, Tarifgruppen, Besoldung, TVöD und Co. – einfach erklärt.

Vergütung im öffentlichen Dienst
Wie funktioniert die Bezahlung im öffentlichen Dienst? Alles zu Eingruppierung, Tarifgruppen, TVöD und Co. – einfach erklärt.
Was verdient man im öffentlichen Dienst?
Bezahlung im öffentlichen Dienst? Klingt kompliziert – ist aber überraschend durchschaubar. Zwar gibt es keine Gehaltsverhandlungen wie in der Privatwirtschaft, dafür aber feste Regeln und transparente Tarife. Wer weiß, wie die Eingruppierung funktioniert, kann sein Gehalt gut einschätzen und gezielt vergleichen.
Eingruppierung: Wie funktionieren Entgeltgruppen und Stufen?
Im öffentlichen Dienst richtet sich das Gehalt nicht nach Verhandlungsgeschick, sondern nach festen Kriterien. Entscheidend sind:
• die Art der Tätigkeit,
• die erforderliche Qualifikation und
• die Berufserfahrung.
Auf dieser Basis wird Ihnen eine Entgeltgruppe zugeordnet. Die Entgeltgruppe (kurz: EG) bestimmt, wie viel Gehalt Sie im öffentlichen Dienst verdienen. Sie ist Teil des Tarifsystems. Je höher die Anforderungen und Qualifikation, desto höher die Eingruppierung – und damit auch das Grundgehalt.


Wer zum Beispiel eine Ausbildung abgeschlossen hat, wird meist in die Entgeltgruppen (EG) 5 bis 8 eingeordnet. Mit Bachelorabschluss beginnt man oft in EG 9 oder höher. Leitungspositionen sind entsprechend höher eingestuft. Je nach Tarifvertrag und Bundesland kann es jedoch Unterschiede geben.
Zusätzlich zur Entgeltgruppe gibt es sogenannte Stufen. Diese hängen mit der Berufserfahrung zusammen und steigen in festen Intervallen. So verdienen Mitarbeitende mit mehr Erfahrung automatisch mehr – ganz ohne Nachverhandlung.
Ein Beispiel:
- Eine Sachbearbeiterin mit Berufsausbildung wird in Entgeltgruppe 8 im TVöD Bund eingestuft und verdient (je nach Stufe) zwischen rund 3.400 und 4.100 Euro brutto im Monat.
- Ein Berufseinsteiger mit Bachelorabschluss im gehobenen Dienst beginnt oft in EG 9b mit etwa 3.700 Euro monatlich – bei steigender Tendenz durch Erfahrungsstufen
TVöD, TV-L und Besoldung: Transparenz beim Einkommen
Der Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) regelt die Vergütung vieler Beschäftigter im öffentlichen Dienst – transparent und nachvollziehbar. Die zugehörige TVöD Entgelttabelle zeigt, wie hoch das monatliche Gehalt in jeder Entgeltgruppe und Erfahrungsstufe ist. Der öffentliche Dienst kennt allerdings verschiedene Tarifverträge.
Die wichtigsten sind:
• TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst): gilt für Bund, Kommunen und viele Einrichtungen.
• TV-L (Tarifvertrag der Länder): gilt für die meisten Landesbehörden und Hochschulen.
• Besoldungstabellen: gelten für Beamt*innen und richten sich nach Besoldungsgruppen (zum Beispiel A9, A13).
Die jeweilige Entgelttabelle legt genau fest, wie viel Grundgehalt man in welcher Gruppe und Stufe erhält. Hinzu kommen mögliche Zuschläge, unter anderem für Schichtdienst oder besondere Belastungen. Alle Tabellen sind öffentlich einsehbar – etwa auf den Seiten der Gewerkschaften oder Arbeitgeberverbände.
Tarifverträge sorgen für regelmäßige Steigerungen
Die Entgelttabellen werden regelmäßig durch neue Tarifverträge angepasst. So steigen die Gehälter im öffentlichen Dienst in vielen Bereichen kontinuierlich. Wer bereits angestellt ist, profitiert automatisch von den vereinbarten Erhöhungen – ohne aktiv verhandeln zu müssen.
Passende Stellen im öffentlichen Dienst finden – mit sicherer Bezahlung.
Gerade für Menschen, die langfristig planen oder Wert auf Verlässlichkeit legen, ist der öffentliche Dienst oft die bessere Wahl.
Mehr als Geld: Welche Vorteile der öffentliche Dienst bietet
Auch wenn das Gehalt im öffentlichen Dienst auf den ersten Blick nicht immer mit der freien Wirtschaft mithalten kann – das Gesamtpaket stimmt. Viele profitieren von der Vergütung nach TVöD, die Stabilität und Fairness garantiert.
Zu den weiteren Vorteilen gehören:
• geregelte Arbeitszeiten und Work-Life-Balance
• eine attraktive betriebliche Altersvorsorge (VBL)
• transparente Karrierewege
• hohe Arbeitsplatzsicherheit
• geregelte Weiterbildungsmöglichkeiten
• Sonderzahlungen (z. B. Jahressonderzahlung, Leistungsprämien)
• gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie
FAQ: Häufige Fragen zur Bezahlung
Das heißt: Tarifvertrag für den Bund, Entgeltgruppe 9b, Berufserfahrungsstufe 2.
Das entsprechende Gehalt lässt sich in der TVöD-Tabelle nachlesen.
Tarifbeschäftigte erhalten Gehalt nach dem TVöD oder TV-L, Beamt*innen nach den Besoldungstabellen.
Auch im Bereich Rente/Pension gibt es Unterschiede.
In der Regel nach 1, 2, 3, 4 und 5 Jahren. Danach sind die Stufen ausgeschöpft.
Man kann aber durch Aufstieg in eine höhere Entgeltgruppe mehr verdienen.
Grundsätzlich ja – und das sogar zunehmend einfacher.
Eine Gesetzesänderung von 2023 hat den Weg für eine transparentere und einheitlichere Anerkennung geebnet.
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
Tätigkeitsbezogen: Entscheidend ist, ob die bisherigen Aufgaben mit der angestrebten Stelle vergleichbar sind – unabhängig vom Arbeitgeber.
Bedarfsorientiert: Bei Personalmangel oder besonderem Fachkräftebedarf kann auch fachlich nahe Berufserfahrung berücksichtigt werden,
um eine höhere Eingruppierung zu ermöglichen.
Viele Arbeitgeber prüfen solche Fälle aktiv bei der Einstellung. Wer unsicher ist, sollte Nachweise über bisherige Tätigkeiten bereithalten
– und im Zweifel das Gespräch suchen.